Liebe Teilnehmer,

wir freuen uns schon sehr auf unsere diesjährigen Roderather Tölttage, die nach der Pandemie wieder etwas normaler ablaufen können. Hier zunächst einige Infos für Euch:

Die Anreise ist ab Donnerstag 14 Uhr möglich. Beachtet bitte, dass wir eine neue Paddockwiese nutzen müssen. Die Einfahrt befindet sich im Kreuzungsbereich der Straßen nach Engelgau und Frohngau.

Auf der Paddockwiese findet ihr zentrale Plätze an denen es Heu und Heulage gibt. Die Wasserversorgung wird über eine von uns eingerichtete Wasserleitung, die sich entlang der Kreisstraße nach Roderath befinden, gesichert. Außerdem befinden sich im Bereich der Futterplätze Mist-Sammelplätze. Wir weisen nochmals ausdrücklich darauf hin, dass kein Mist in den Bereich der vorhandenen Zäune verbracht werden darf. Die Entsorgung verursacht uns eine Menge Arbeit und die Anzahl der Helfer für solch eine Veranstaltung wird immer geringer.

Für alle Reiter, deren Finanzkonto ausgeglichen ist, wird am Donnerstag über die Meldestelle ein Online Check In angeboten, d. h. Ihr erhaltet eine E-Mail über die dann die Anwesenheit bestätigt werden kann. Eine Vorsprache an der Meldestelle ist dann nicht mehr erforderlich. Die Equidenpässe Eurer Pferde werden bei der Einfahrt auf die Paddockwiese kontrolliert, haltet diese also bitte entsprechend bereit.

Der Duschcontainer befindet sich wie üblich auf dem Vorplatz des Feuerwehrgerätehauses und ist ganz einfach über einen Durchgang in der Hecke zum Grundstück am PKW Parkplatz zu erreichen. Aus den Erfahrungen der vorangegangen Turniere haben wir keine festen Duschzeiten eingerichtet, bitte nehmet entsprechend Rücksicht auf anderen Teilnehmer.

Um Unfälle zu vermeiden wird das freie Training auf der Ovalbahn am Donnerstag von 14 Uhr bis ca. 19 Uhr ein kommentiertes/beaufsichtigtes Training sein, den Anweisungen der von uns bestimmten Personen (Handangabe, Sperrung bei zu hoher Reiteranzahl) ist zwingend Folge zu leisten. Ansonsten muss leider die Ovalbahn verlassen werden.

Nun müssen wir noch zu einem nicht so schönen Punkt kommen, uns ist aber wichtig, dass wir Euch auch unsere Sichtweise der Angelegenheit schildern, da eine Pferdebesitzerin deutlich Unfrieden im Zusammenhang mit dem Start von Pferden aus einem angeblich mit Druse infizierten Islandpferdehof gestiftet hat.

Die besagte Pferdebesitzerin hat in den vergangenen Wochen mehrfach Kontakt zu uns auf-genommen und gefordert, einzelne Reiter vom Start auf den RRT auszuschließen, da deren Pferde auf einem angeblich mit Druse infizierten Stall kommen. Wir als Vorstand haben uns in einer Vorstandssitzung und danach auch nochmals auf anderen Wegen mit der Angelegenheit befasst. Aktuell liegen keine Beweise für diese Behauptungen vor, die einen Ausschluss rechtfertigen. Die Reiter, die auf einem Turnier starten, erklären mit Abgabe der Nennung und Antreten auf dem Turnier, dass ihre Pferde aus einem gesunden Bestand kommen. Dies muss man als Veranstalter dann auch als korrekt annehmen (sonst erklärt der Reiter nicht die Wahrheit). Nehmt das bitte alle auch nochmals ausdrücklich als Hinweis, dass eine Anreise und Start auf den RRT nur möglich ist, wenn Eure Pferde aus einem gesunden Bestand kommen.

Zudem sind für uns auch folgende Aspekte bei der Beurteilung des angezeigten Sachverhalts zu berücksichtigen:

  • Wann ist die angesprochene Druse-Erkrankung aufgetreten? Welche Maßnahmen sind getroffen worden, die Druse „zu behandeln“ und damit die „Gesundheit der betroffenen Herde“ wieder herzustellen? Wie lange ist ein Bestand an Druse erkrankt, nachdem die Pferde keine Symptome mehr zeigen?
    Dies alles wissen wir als Vorstand des IPN nicht. Nach Recherchen beträgt die Inkubationszeit bei Druse 3 – 14 Tage, in seltenen Fällen auch bis zu 21 Tage. Da die Erreger sehr langlebig sind, können sie sich bis zu vier Tage im Futter und bis zu acht Wochen im Wasser am Leben halten! Um noch erkrankte Tiere (ohne große Symptome) oder Ausscheider zu identifizieren bzw. die Tiere mit hoher Sicherheit als „gesund“ zu bezeichnen, wird die Durchführung einer serologischen Untersuchung kombiniert mit einer PCR-Untersuchung der oberen Atemwege (gut sind Rachen-Spülproben) empfohlen. Möglich-erweise wurden diese Untersuchungen auf dem angesprochenen Hof ja gemacht, man ist nicht verpflichtet uns das zu sagen.
  • Zweiter nicht ganz unwesentlicher Punkt ist die Tatsache, dass der Begriff „Bestand“ nicht wirklich einheitlich definiert ist und daher auch eine gewisse Toleranz mit sich bringt. Einem Bestand sind sicherlich alle Pferde einer Herde zuzuordnen, inwieweit dazu aber auch Pferde einer Nachbarherde oder eines anderen Stalltraktes gehören, ist zumindest fraglich und wird auch sehr unterschiedlich gesehen. Auf Nachfrage gab auch das Veterinäramt des Kreises Euskirchen hierzu keine genaue Aussage, dort wird nicht vom Begriff „Bestand“ sondern vom Begriff „seuchenhygienischen Einheit“ gesprochen und diese ist vollkommen unabhängig von irgendwelchen Besitzverhältnissen. Eine seuchen-hygienische Einheit zeichnet sich dadurch aus, dass zusammenstehende Tiere auf einer Weide oder wo auch immer, sich entweder direkt oder indirekt Krankheitserreger übertragen können.
    Wenn ausreichende Hygienemaßnahmen getroffen werden, ist es durchaus möglich, eine Ausbreitung in einem Gesamtbestand von der betroffenen Herde in eine andere Herde bzw. einen anderen Stallbereich zu verhindern.
  • Weiterhin ist zu bedenken, dass wir als Verein auf Grund der Informationen der besagten Pferdebesitzerin, allen Pferden, die auf dem angesprochenen Islandpferdehof stehen bzw. gestanden haben (wenn auch nur kurzzeitig), einen Start verbieten sollen. Aber, woher sollen wir wissen, welche Pferde dort stehen bzw. dort gestanden haben? Ausdrücklich wurde in dem Schriftverkehr der besagten Pferdebesitzerin an den IPN (und Euch?) eine Person benannt, die ausgeschlossen werden soll; weitere jedoch nicht. Uns als Verein liegen nicht so einfach Daten vor, die dies aussagen. Wo liegt also der Sinn, die eine benannte Person auszuschließen und möglicherweise andere Pferde vom Hof starten zu lassen? Dann würden wir uns tatsächlich angreifbar machen.

Anhand der vorstehenden Erläuterungen könnt Ihr erkennen, dass die Beurteilung des Sachverhalts/der Behauptung sehr schwierig ist. Es ist nicht so, dass wir uns als Verein nicht kümmern wollen; im Gegenteil. Wir haben auch mehrfach Kontakt zu dem angesprochenen Hofbesitzer aufgenommen und von dort wurde uns ausdrücklich versichert, dass der Bestand gesund ist, sonst würden die Pferde selbstverständlich nicht starten.

Unabhängig von der Erteilung einer Starterlaubnis haben wir unseren Turnierablauf auf Grund der Darlegungen der besagten Pferdebesitzerin schon in der Weise verändert, dass wir vorsorglich die Futterversorgung für die Veranstaltung nicht wie geplant von dem angesprochenen Hofbesitzer, sondern von einer anderen Person durchführen lassen; zudem wird der angesprochene Hofbesitzer, ebenfalls anders als ursprünglich geplant, auch nicht als Turnierschmied eingesetzt.

Daran könnt Ihr erkennen, dass wir nicht unverantwortlich handeln, sondern die für uns möglichen Maßnahmen zum Schutz der teilnehmenden Pferde durchaus ernst nehmen.

Wir hoffen, wir haben durch die Schilderung des Sachverhalts aus unserer Sicht für Euch alle etwas Klarheit in die Angelegenheit gebracht. Es wird Euch aber keiner garantieren können, dass keine Infektionsgefahr besteht, das wird aber auch auf jeder anderen Veranstaltung nicht garantiert sein.

Wir wünschen Euch eine gute Anreise und sehen uns dann hoffentlich alle am Donnerstag oder Freitag auf der IPN Reitanlage in Roderath.

Wilma Müller, Vorsitzende IPN Roderath