Anfang der 60’er Jahre führte Herbert Kraut als Erster Isländer in die Nordeifel ein. Die kleinen Robustpferde mit den extra Gangarten fanden bald auch hier begeisterte Anhänger. Damals standen die Islandpferde noch am Anfang ihrer stürmischen Entwicklung hier in Deutschland. Kein Wunder, dass dies ein großes Bedürfnis an Austausch von Erfahrungen und Ideen, an Lehrmöglichkeiten und Übungen erzeugte. Wer erinnert sich z.B. heue noch an die erste „Töltbahn“, eine gerade Asphaltstrecke? Die Reiter aus der Nordeifel durften Lehrgänge auf dem Gelände von Dr. Ernst Schmitz in Nettersheim organisieren. Zusätzlich traf man sich jeden Monat in Roderath im „Jägerstützpunkt“ zum Stammtisch.

Bis März 1975, dann gründeten ganze sieben Islandpferdebegeisterte aus dem Stammtisch den Islandpferde Reiterverein Nordeifel e. V. – uns allen heute als IPN Roderath bekannt. Von da an stieg die Zahl der Mitglieder des Vereins stetig an. Als erster Vorsitzender des Vereins wurde seinerzeit Josef Zingsheim gewählt, der dieses Amt dann viele Jahre bis ins Rentenalter bekleidet hat.

Gute Beziehungen hatte der Verein von Anfang an zu der Gemeinde Nettersheim, so dass bereits ein Jahr nach der Vereinsgründung der erste Spatenstich für die Reitanlage „Auf der Heide“ erfolgte. Diese, unter großem Engagement von Josef Zingsheim konzipierte Reitanlage, wurde dann im August 1977 feierlich eingeweiht. In den folgenden Jahren konnte die Anlage dann immer wieder erweitert werden, so dass neben der Ovalbahn, ein Dressurviereck, eine Passbahn, Stallungen, feste Padocks und ein gemütliches Vereinshaus zur Verfügung stehen.

Auf Grund der Tatsache, dass sich der Islandpferdesport in den vergangen Jahren stetig weiter entwickelt hat und die Anforderungen an die Ausrichter von nationalen und internationalen Turnierveranstaltungen immer größer wurden, beschlossen die Vereinsmitglieder auf der Jahreshauptversammlung im Frühjahr 2005, dass sich der Verein nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen und die vorhandene Ovalbahn auf internationale Maßstäbe ausbauen wird. Die im Herbst 2005 begonnenen Umbauarbeiten wurden rechtzeitig fertig gestellt, so dass mit dem ersten ROSI (Roderather Sportturnier für Islandpferde) im Sommer 2006 auch diese neue Bahn eingeweiht werden konnte.

Heute zählt der Verein über 300 Mitglieder im Alter zwischen 6 und über 80 Jahre aus fast allen Teilen Deutschlands. Sie beschäftigen sich mit allen Sparten der Islandpferdeszene, ob in der Zucht und/oder der Reiterei. Einige bestreiten den Lebensunterhalt mit Hilfe der Islandpferde. Mittlerweile ist die Islandpferdedichte in der Nordeifel und darüber hinaus so groß, dass sich leider viele unserer Mitglieder untereinander nicht mehr kennen.

Die meisten Mitglieder des Vereins betrachten sich als Freizeitreiter, die mit ihrem Pferd die Freizeit in Wald und Flur genießen möchten; und wer möchte nicht gerne die Eifel zu Pferd durchstreifen. Natürlich blickt man auch gelegentlich in weite Ferne, wo es flache Töltwege gibt oder Stand und Meer; denn nicht nur Turnierpferde lassen sich im Hänger umherfahren!

Auch einige Sportreiter zählt der Verein und schon so manche Titel wurden nach Hause geholt. Sowohl bei den Erwachsenen, als auch bei Junioren, Jugendlichen und in der Kinderklasse konnte diverse Meistertitel mit in die Eifel gebracht und so unser Verein gut nach Außen präsentiert werden.

Die Jugendarbeit wird im Islandpferde Reiterverein Nordeifel e. V. besonders gefördert, da die Jugend unsere Zukunft ist. Jugendliche können Zuschüsse für die Teilname an Lehrgängen oder Turnieren beantragen.
Für die Jugendlichen, die sich nicht im sportlichen Wettkampf mit anderen messen möchten, werden immer wieder Zeltlager und Wochenendritte angeboten, aber auch die jährliche Nikolausfeier im Vereinshaus für die ganz kleinen oder „klein gebliebenen“ darf nicht fehlen.
In den vor einigen Jahren gegründeten Jugendkader des Landesverbandes Rheinland werden auch vom IPN talentierte und engagierte Jugendliche zur weiteren Förderung entsandt. Zusätzlich wurde Anfang 2010 sogar ein eigenes Jugendteam des IPN gegründet. Einige talentierte Jugendliche werden behutsam an das Turniergeschehen herangeführt und uns hoffentlich gut vertreten.

Die Reitanlage Roderath, war gerade in den ersten Jahren nach der Vereinsgründung, oft Startpunkt für Schnitzeljagden, eintägige und mehrtägige Ritte, einmal im Monat Treffpunkt für Freizeitreiter und Austragungsort von vielen Lehrgängen, Hausturnieren und Fohlenschauen.
Auch Islandpferdefreunde aus dem nationalen und internationalen Umfeld fanden den Weg nach Roderath, besonders als es große Veranstaltung gab. In den Jahren 1982 und 1990 richtete der IPN die Deutschen Islandpferdemeisterschaften aus, sogar die Europameisterschaft (heute von der Weltmeisterschaft ersetzt) fand 1983 hier in Roderath statt. Aber auch die ausgerichteten Offenen Sportturniere für Islandpferde wurden von den Turnierreitern sehr gut angenommen, denn die Starterzahlen stiegen stetig.
Sein 20-jähriges Bestehen feierte der Verein im Jahre 1995 mit einem gelungenen Mannschaftsturnier mit viel Spaß und Freude auch für die fast 100 gemeldeten Freizeitreiter.
Die immer gelungene Organisation und die stimmungsvolle Atomsphäre der vielen verschiedenen Veranstaltungen führte Jahre 1997 dazu, dass der Verein mit der Ausrichtung der Deutschen Jugend Islandpferde Meisterschaften beauftragt wurde. Ein weiterer Höhepunkt war dann im Jahre 2004 die Ausrichtung der Westdeutschen Meisterschaft für den Landesverband Rheinland.
Als weitere Höhepunkte in der Vereinsgeschichte müssen noch die Ausrichtung der Deutschen Jugendmeisterschaften der Islandpferde im Jahre 2007 und die Ausrichtung der Deutschen Meisterschaft für Islandpferde 2011, sowie die NRW-Meisterschaft in 2013 und 2015 erwähnt werden.

Auch die Weiterentwicklung der Reitanlage in Roderath steht natürlich weiterhin an. So müssen die vorhandenen Toilettenanlagen saniert und Duschmöglichkeiten für die Turnier- und Lehrgangsteilnehmer geschaffen werden.

Aber auch vor weiteren großen Sportveranstaltungen wollen wir uns nicht verschließen, denn nach Aussage vieler Reiter verfügen wir in Roderath über eine der schönsten und besten Reitanlagen in ganz Deutschland.