Am Samstag, den 14.10.2023, haben wir uns mit 14 Teilnehmern im Vereinshaus auf unserer Anlage in Roderath getroffen. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde mit Kaffee und Keksen legte Sigrun Jeckel direkt los.

Sigrun legt Wert auf die gute Kommunikation zwischen Mensch und Pferd und ist u.a. Trainerin für Natural Horsemanship, sowie Equikinetic nach Geitner. Mit ihrer ruhigen Stimme führte sie uns in die blau-gelbe Welt der Equikinetic ein, indem sie uns erstmal den Sinn der genutzten Farben Gelb und Blau erklärte. Demnach geht aus Studien hervor, dass diese beiden Farben als solche für die Pferde sichtbar sind und zudem das Gehirn deutlich aktivieren. Dadurch werden u.a. die Konzentration und Wahrnehmung des Pferdes geschult. Durch das Legen der blauen und gelben Dual-Gassen in eine 8m ‚Quadratvolte‘, konnten wir und unsere Pferde uns gut orientieren und diese in Stellung und einem sehr fleißigen Arbeitsschritt bewegen. Dadurch können, bei regelmäßigem Training, sämtliche Muskelgruppen aufgebaut und der natürliche Schiefe des Pferdes entgegengewirkt, die Konzentration aufgebaut und das Vertrauen und die Kommunikation zwischen Mensch und Pferd unterstützt werden.

Nun gingen wir alle in den Collecting-Ring, um dort unser Arbeitsmaterial zu checken. Diverse Kappzäume und Stricke wurden verglichen. Hier fielen die unterschiedlichen Materialien, Verarbeitungsweisen und Gewichte auf. Nasenbügel mit gepolstertem starren Metallbügel oder Metallkette (‚Fahrradkette‘), Kappzäume komplett aus Leder oder Biothane wurden vorgestellt und angewendet. Anschließend durften wir jeweils zu zweit Pferd und -führer spielen, um so ein Verständnis der Einwirkweise bzw. ‚Stellung‘ des Pferdes zu bekommen. Eine Person hielt den Kappzaum vor sich in den Händen, die andere Person führte und korrigierte über den Strick und die Gerte. Einmal mit Augen auf als ‚Pferd‘, einmal mit Augen zu als ‚Pferd‘. Das war sehr interessant! Dann durften wir ‚freilaufend‘ auf der Quadratvolte unsere Runden drehen. Dabei hielten wir unsere Arme erst waagerecht zur Seite ausgestreckt, kippten dann auf der linken Hand gehend um ca. 45 Grad die Waagerechte nach links ab, drehten den Oberkörper ‚in Stellung‘ leicht nach links und durften so, mit leicht angewinkelten Beinen, im schnellen Schritttempo loslaufen. Hätten wir das alle 1 Minute ausgehalten, hätten wir uns auf die vorgegebene Ruhephase von 30 Sekunden extrem gefreut. Das ganze dann insgesamt zu 8 Runden mal 1 Minute – Zirkeltraining par excellence.

Zu unser aller Zufriedenheit durften wir nun nacheinander unsere Pferde holen. Anhand einer kurzen Beurteilung des Gebäudes legten wir dann los. Wir merkten schnell, wie anspruchsvoll es war, aufmerksam auf richtiger Position/Höhe neben dem Pferd zu gehen und das Tempo und die Einwirkung mit richtiger Handhaltung des Stricks und der Gerte und insbesondere die Stellung des Pferdes, zu kontrollieren. Nach Beenden der 8 Runden mit Ruhephasen kontrollierten wir dann nochmals das gearbeitete Pferd und konnten feststellen, welche Muskelbereiche aktiv gearbeitet haben. Denn diese waren deutlich wärmer als andere Bereiche. Zwischendurch konnten wir alle immer wieder Fragen stellen, um den eigenen Erfahrungsschatz zu erweitern.

Zum Ende des Tages waren wir alle sehr motiviert, in Zukunft fleißig mit unseren Pferden zu üben. Über die Aussicht auf einen weiteren Kurs, wie z.B. Dual-Aktivierung mit Equikinetic, freuten wir uns und hoffen auf ein Wiedersehen mit Sigrun Jeckel.

Wir können uns noch bei Judith Daniels bedanken, dass sie diesen Kurs ins Leben gerufen hat und uns bestens mit Kaffee und Keksen sowie einer -leider sehr schnell leergegessenen- leckeren Suppe (passend zum Wetter) versorgt hat. Kuchenspenden gab es von Teilnehmern auch, sodass es uns an nichts fehlte. Danke für diesen gut organisierten Kurstag und auf ein nächstes Mal!

(Text von Sonja Bayer | Fotos von Judith Daniels)